Unser Nachbarschaftsgarten
Kaum jemand radelt oder spaziert an diesem Paradies vorbei, ohne einen bewundernden Blick auf den Nachbarschaftsgarten Donaucity-Kaisermühlen zu werfen. Viele Passanten suchen direkt das Gespräch mit den Gärtnerinnen und Gärtnern um zu erfahren, wie sich garteln in der Stadt anfühlt.
So ein Erfolg hat viele Väter und Mütter, eine Gemeinschaft reich an Expertinnen und Experten aller Art, Wissende in Sachen biologischem Anbau, Bastlerinnen und Handwerker. Der eine versteht etwas vom Bau einer Kräuterspirale, der nächste von der Berechnung der Fruchtfolge. ITler, Eventplaner, oder jene, die den Kontakt zu Behörden halten und andere, die die Kommunikation innerhalb der Gemeinschaft von 70 Leuten schaukeln, jeder hat seine Funktion!
Bis November 2011 war es eine Wiese wie alle anderen am Kaisermühlendamm, nun pflanzen auf dem 4.500 m2großen Areal (Höhe Harrachgasse) die Mitglieder des Vereins ihre Tomaten, Paprika und alles, was Mutter Erde hergibt. Jedem Mitglied stehen 20 m2 zum Gärtnern zur Verfügung. Zusätzlich gibt es Gemeinschaftsarbeiten wie Rasen mähen, Kompost sieben, oder die Betreuung der Gemeinschaftsbeete. Langweilig wird es hier nie!
Unsere Gärtnerinnen und Gärtner, das sind Menschen aus dem nahen Umkreis des Gartens: Bewohnerinnen und Bewohner des 22. Bezirkes – Nachbarn eben!
Wie startet man einen Gemeinschaftsgarten?
Meist steht am Anfang einer kleinen Gruppe eine Idee, in der Nachbarschaft gemeinsam zu garteln. Da auf öffentlichem Grund, gilt es die politischen Entscheidungsträger im Rathaus und im Bezirk zu überzeugen. Das war in unserem Fall nicht schwer.
Was ist dann zu tun? – Die Besitzverhältnisse klären, Verein gründen, Pachtvertrag aushandeln, um Förderung ansuchen, das Projekt bewerben und vieles, vieles mehr. Alles bevor die eigentliche Planung des Gartens losgeht.
Ohne die engagierte Unterstützung verschiedener Magistratsabteilungen (MA42, MA45, MA48) wäre das Projekt auch nicht möglich gewesen. Danke!
Nachbarschaftsgärten tragen zum Klimaschutz bei
Nachbarschaftsgärten zählen zu den sinnvollsten Nutzungen öffentlichen Raums und leisten einen wertvollen Beitrag zur Kühlung des Stadtklimas. Eine Win-win-Situation für alle. Die Stadt Wien muss sich nicht um die Pflege des verpachteten Areals kümmern, die Gärtner und Gärtnerinnen genießen das g’schmackige Gemüse und ihren täglichen Ausflug ins eigene, kleine Paradies mit viel Kommunikation und Austausch auf fachlicher Basis.
Hier entstand etwas ganz Großartiges. Neben der Umsetzung einer tollen Idee, gelang auch ein Brückenschlag zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern Alt-Kaisermühlens und der Donaucity. Diese Metapher des Brückenschlags stammte vom leider viel zu früh verstorbenen Bezirksvorsteher Norbert Scheed, der diesen Garten von ganzem Herzen unterstützte.